Es war einmal in einer Stadt, wo Turm auf Turm get rmt war, ein sehr, sehr reicher Mann, der wohnte dort mit seinen drei schmucken T chtern. Dieser Mann war sehr befreundet mit einem Grafen und brachte ihm oft viele Geschenke, und alsdann kam auch er beschenkt heim.Einstmals nun kam der Mann gerade so beladen heim vom Grafen und war sehr guter Laune. Da rief er seine drei T chter zu sich und fragte zuerst die lteste: Wie liebst du mich, meine schmucke Tochter? Das M dchen, das ein goldenes Kleid hatte, sagte: Ich liebe mein liebes V terchen wie das reinste Gold. Da fragte er die mittelste, die ein k stliches, silbernes Hemd hatte: Und du, wie liebst du mich? Ich liebe dich, mein liebes V terchen, wie das reinste Silber. Schliesslich sagte er zur j ngsten und liebsten: Und du, meine s sse Tochter, wie liebst du mich? Er dachte, da er sie am meisten liebte, so w rde sie ihn vielleicht auch am meisten lieben. Ich liebe meinen lieben Herrn Vater wie das reine, weisse Salz. Da gerieten des M dchens Vater und ihre Schwestern in Zorn und drangen in sie, dass sie ihre Worte zur ckn hme; denn nicht wahr, ein Pfund Salz kostet acht Kreuzer, also nur so hoch sch tzte sie ihr liebes V terchen?Aber das M dchen widerrief ihre Rede nicht. Da wurden sie sehr zornig auf sie und sagten ihr, wenn sie ihr Wort nicht zur ckn hme, so m ge sie gehen, wohin sie wolle; sie w rden sie nicht weiter bei sich behalten.Was sollte das arme M dchen machen? Sie schn rte ihr B ndel und zog in die Welt hinaus. Drei N chte und drei Tage war sie in einem grossen Walde umhergewandert und hatte im Freien, auf moosigen Pl tzen, bernachtet, als ein alter Mann vor sie trat und zu ihr sprach: Meine liebe Tochter, ich weiss, was dich herf hrt. Deine Geschwister haben dich verstossen, weil du deine Worte nicht zur ckgenommen hast. Aber folge meinem Rat und gehe diesen geschl ngelten Weg entlang; der f hrt dich zu einer Grafenburg; dort setze dich vor den Garten, und die Wachen werden dich sehen und verhaften. Jener Graf hat einen Sohn; der gewinnt dich lieb, und du wirst seine Frau. Das M dchen machte es auch so; sie ging dorthin zum Garten und brachte eine Nacht dort zu. Fr hmorgens gewahrten sie die Wachen und brachten sie in das Grafenschloss. Und wie des Grafen Sohn das M dchen nur erblickte, r hrte ihre Lieblichkeit ihn also, dass er sogleich seinem Vater und seiner Mutter erkl rte, sie gefalle ihm so, dass er keine andere als diese zur Gemahlin nehmen werde. Aber die wollten nicht, dass er eine schamlose Herumtreiberin heirate, da er doch eine viel Feinere haben konnte.Doch der Grafensohn achtete nicht auf ihre Reden und liebte das M dchen nur noch mehr.Der Graf und die Gr fin sahen nun ein, dass ihr Reden m ssig war. Da fragten sie das M dchen, warum es so umherstreiche. Das M dchen erz hlte, dass sei, weil sie gesagt hatte, sie liebe ihr liebes V terchen wie das sch ne, weisse Salz; darum sei sie verstossen worden, und ihr Herz sei jetzt bervoll von Leid.Da war grosse Freude, als sie erfuhren, dass sie die Tochter des Mannes sei, der bei ihnen verkehrte. Sie bereiteten nun die Hochzeit und versammelten viel Volk; auch den Vater des M dchens beehrten sie mit einer Einladung. Aber er bekam seine Tochter nicht zu Gesicht. Und als die Speisen aufgetragen wurden, bekam jeder beim Grafen einen besonderen Teller; das V terchen des M dchens wurde auch mit einem Teller beehrt, aber sie hatten an sein Essen wenig Salz gethan. Der reiche Mann suchte berall umher, doch nirgends fand er Salz. Da kam ihm der Gedanke, dass er ohne Salz nicht einen Tag leben k nnte. Die Thr nen traten dem reichen Mann ins Auge, und Schmerz ergriff sein Herz. Die K chenmeister fragten ihn, warum er die Speisen nicht esse, ob sie vielleicht nicht gut seien. Da erz hlte er, wie es ihm mit seiner Tochter ergangen sei, und dass er sie aus dem Hause gewiesen, und jetzt deswegen weine und klage. Er traure um seine Tochter; er wisse nichts von ihr, vielleicht sei die Arme schon tot.Da liess der Graf den J ngling und das M dchen rufen. Kennst du sie, mein Freund? sagte der Graf. Wie sollte ich sie nicht kennen? sagte der reiche Mann; dies ist meine s sse Tochter . Und dann umarmten sie sich und freuten sich, dass sie sich wieder gefunden hatten, und von da an lebten sie gl cklich mit einander.